Die Gemeinde und ihre Ortsteile

Sannerz

Eine Niederlassung des „Sanderates“ aus der sich das Dorf Sannerz entwickelt hat, wird zuerst in einer undatierten Urkunde aus der Zeit um 950 genannt. Nach ihr tauschte damals das Kloster Fulda von Brun, dem Bruder des Königs Otto I., Güter und Hörige in Sannerz und Weiperz ein. Einer Urkunde aus dem Jahre 1295 ist zu entnehmen, dass die Herren von Steckelberg Grundbesitz in Sannerz gehabt haben.

SannerzUlrich von Steckelberg, seine Frau und ihr Sohn Hermann belehnen damals einen Schultheiß auf der Burg Schwarzenfels namens Gottfried mit Gütern in Sannerz, die ein gewisser Heinrich Parcus in Sannerz innehatte. Aus dieser Zeit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist bekannt, dass die Herren von Hutten in Sannerz begütert waren. Zu dem Grundbesitz dieser Familien von Hutten gehörte ein Hof, der bei einer im Mai des Jahres 1364 erfolgten sogen. Todteilung des Familienbesitzes Frowin dem Älteren von Hutten zufiel.

 

In der Folgezeit vermehrte sich der von Hutten’sche Grundbesitz. Besonders war dies der Fall im Jahre 1457, in dem Lorenz von Hutten aus der Altengronauer Linie von der Probstei Neuenberg außer Gütern zu Vollmerz auch solche zu Sannerz und Weiperz für 220 Gulden kaufte. Nachfolger des hochbetagten Lorenz von Hutten wurde sein Sohn Ulrich, der Vater des gleichnamigen Humanisten und Dichters.

1552 erlosch die Steckelberger Linie derer von Hutten und der Grundbesitz fiel durch Erbgang an die Nachkommen Friedrichs von Hutten in Altengronau. Fürstabt Adolf von Dalberg stiftete mit Stiftungsurkunden von 19.10.1735 eine besondere Probstei. Das Hochstift Fulda war damit zum unbeschränkten Grundbesitzer in Sannerz, Herolz und Weiperz geworden. Dadurch verschob sich der Mittelpunkt des Fuldaischen Besitzes im oberen Kinzigtal nach Sannerz und Herolz blieb nur Sitz des Pfarrers und eines Justizbeamten.

1776 wird Abt von Piesport Probst in Sannerz. Er, ein bedeutender Philosoph, Theologe und Förderer der Landwirtschaft, baut das neue Probsteigebäude. 1796 überfällt eine Gruppe des französischen Revolutionsheeres auf dem Rückzug Sannerz. 1802 wurde die Probstei säkularisiert auf Anordnung des Erbprinzen von Oranien. Am 29.10.1806 wurden die fuldischen Gebiete für viele Jahre französisch. 1895 erfolgte der Bau der Sannerzer Kirche