Touristinformation

Sinntal entdecken - Biber, Burgen & botanische Raritäten

Die idyllisch im Bergwinkel zwischen Rhön, Spessart und Vogelsberg gelegene Gemeinde Sinntal bietet Entspannung im Grünen: Reizvolle Rad- und Wanderwege in einer wunderschönen Mittelgebirgslandschaft laden ein, die Natur zu erleben. Der Biber ist hier ebenso zuhause wie die seltene Schachbrettblume. Umgeben von weiten Wiesen, sanften Hügeln und ruhigen Wäldern können Sie eine entspannte Atmosphäre fernab vom Trubel genießen - perfekt für eine Auszeit vom Alltag. 

Zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten in Sinntal zählt die majestätische Burg Schwarzenfels. Sie wurde vor mehr als 700 Jahren hoch über dem Tal der Sinn auf schwarzen Basaltfelsen errichtet und thront über dem gleichnamigen Dorf am Hopfenberg. Ursprünglich als Verteidigungsstützpunkt geplant, wurde die Burg später als Amt, Gericht, Witwensitz und Residenz genutzt. Heute ist das historische Gemäuer, das frei zugänglich ist, ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Aufstieg zum Bergfried der Burg lohnt sich: Von oben haben Sie eine herrliche Aussicht über den Spessart in das Sinntal und in die Rhön. Burgführungen können beim Verein Ritter Schwarzenfels e.V., der sich als Pächter der Burganlage um den Erhalt und die Belebung der Burg Schwarzenfels kümmert, gebucht werden. Die Burg-Herberge ist bei Gruppen als besondere Übernachtungs-Location beliebt. Und wer sich traut, kann sich in der Burg sogar ganz offiziell das Jawort geben, denn Heiraten ist dort ebenfalls möglich. Einmal im Jahr wird in der Burg mit Ritterspielen das Mittelalter zu neuem Leben erweckt. Im kommenden Jahr können Sie bei der Burgbelebung vom 27. bis 28. Juni in vergangene Zeiten eintauchen. Und am ersten Adventswochenende erstrahlt die Burg Schwarzenfels traditionell in einem ganz besonderen Lichterglanz, wenn sich das Burgareal beim alljährlichen Weihnachtsmarkt in eine festlich leuchtende Weihnachtswelt verwandelt.

Ein Besuch der Burg Schwarzenfels lässt sich gut mit einer Wanderung auf der Spessartspur Schwarzenfelser Sonnenseite verbinden, die sich als Rundweg bestens für einen Tagesausflug eignet. Drei Burgen auf einen Streich können Sie entlang des anspruchsvollen Drei-Burgen-Wegs entdecken: neben der Burg Schwarzenfels locken hier noch zwei weitere Burgen - die Ruine Steckelberg und die Burg Brandenstein.

Im Frühling bietet sich in Sinntal ein besonderes Naturschauspiel, wenn die Schachblumen blühen. Die botanische Rarität verwandelt die mageren Feuchtwiesen in den Flussauen der Sinn bei Altengronau und Jossa von etwa Mitte April bis Anfang Mai (je nach Wittterung) in ein violettes Blütenmeer. In der hessisch-bayerischen Grenzregion befindet sich eines der größten Vorkommen der Schachblumen in Deutschland. Das Liliengewächs, das seinen Namen dem charakteristischen Schachbrettmuster der glockenförmigen Blüten verdankt, steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und damit unter besonderem Schutz. Zu Ehren der Schachblumen wird in Altengronau jährlich Ende April das Schachblumenfest gefeiert. 

Nach seiner fast vollständigen Ausrottung in Deutschland Ende der 1980er Jahre wurde der Biber in Sinntal erfolgreich angesiedelt und breitet sich von hier in Hessen und im angrenzenden Bayern wieder aus. Ein Biber-Lehrpfad rund um den Willingsgrundweiher bei Breunings informiert über Lebensraum und -weise des größten Nagetiers Europas. Vor Ort stehen Holzbänke und Tische zum Verweilen bereit, und mit ein bisschen Glück lassen sich neben den beeindruckenden Biberbauten auch die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere beobachten. Der Lehrpfad liegt direkt am Spessartbogen, einem vom Deutschen Wanderinstitut ausgezeichneten Fernwanderweg. Spuren des selten gewordenen Bibers sind auch entlang des Flüsschens Sinn und ihren Nebenläufen zu finden.

Als ein einzigartiges historisches Kulturdenkmal gilt der alte jüdischen Friedhof in Altengronau. Mit seinem Gräberfeld von mehr als 1400 identifizierten Grabsteinen ist er Hessens zweitgrößter Sammelfriedhof. Die ältesten Gräber wurden Ende des 17. Jahrhunderts angelegt, das letzte 1937. Die Toten, die dort bestattet sind, stammen aus zwölf teils weit entfernten jüdischen Gemeinden, die heute in vier Landkreisen zweier Bundesländer liegen. Der Friedhof, der in seinem originalen Zustand erhalten blieb, ist eines der selten gewordenen sichtbaren Zeugnisse des christlich-jüdischen Zusammenlebens in unserer Heimat und steht Besuchern offen. Mehr über den alten jüdischen Friedhof Altengronau können Sie bei einer Führung erfahren: Der Naturpark Hessischer Spessart veranstaltet mehrmals im Jahr Rundgänge über den Friedhof.

Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann sich auf abwechslungsreiche Routen freuen: Der Rhön-Sinntal-Radweg führt von Gemünden am Main durch das schöne Sinntal bis Wildflecken. Der Rhönexpress Bahn-Radweg, der auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft und nur geringe Steigungen aufweist, ist Teil dieses Fernradweges. Einblicke in die Kulturlandschaft im Nordosten des Spessarts gibt der Europäische Kulturradweg Perlen der Jossa, der die am Flüsschens Jossa wie an einer Perlenkette aufgereihten Dörfer verbindet. An der hessisch-bayerischen Landesgrenze bei Jossa startet der Hessische Radfernweg R2, der in Altengronau ebenso wie der Rhön-Sinntal-Radweg direkt am Naturbad vorbei führt. Hier gibt es kostenlose Park- und Wohnmobilstellplätze und während der Badesaison die Gelegenheit für einen erfrischenden Zwischenstopp und eine kleine Stärkung. Abkühlung bieten neben dem Naturbad Altengronau auch das Freibad in Sterbfritz und die Kneipp-Anlagen in Altengronau und Jossa. In den gemütlichen Gasthäusern wird regionale Küche mit Wildspezialitäten serviert – so lässt sich ein Besuch in Sinntal mit allen Sinnen genießen.

Ansprechpartner

Gemeinde Sinntal

Am Rathaus 11
36391 Sinntal
Tel.: 06664-80-0
Fax: 06664-80-121
E-Mail: info@sinntal.de